Das Geheimnis der Metaphern

By Robert Pap | Blog

Sep 08

Das Geheimnis der Metaphern


Wie eine gehirngerechte Kommunikation unsere Arbeit und sogar unser Privatleben beeinflusst

Pablo Picasso sagte einmal.

Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen.“

Was passiert in Ihrem Kopf, wenn Sie eine Metapher für Ihr Leben formulieren? Mit unserer Fähigkeit assoziativ denken zu können, vervollständigen Sie den Satz

„Das Leben ist wie ein ...“ 

Wie genau? Vielleicht löst das ja Assoziationen mit einem Karussell aus, oder einem Fluss. Welches Wort ist Ihnen in den Kopf gekommen?

Um zukunftstauglich zu bleiben, braucht unser Gehirn kreative Prozesse, die trainiert werden wollen. Wie ein Muskel. Ist es das Karussell, dann stellt sich die Frage, wie Sie über Ihr Leben wirklich denken. Wiederholt sich etwas immer und immer wieder?

Die Metapher des Flusses sieht da schon anders aus. Doch was, wenn Ihr Leben wie ein Luftballon ist? Vielleicht erleben Sie es dann leicht, stehen manchmal über den Dingen und sind in Alltagssorgen nicht so involviert wie andere Menschen.

Ganz gleich welches Wort Ihnen in den Sinn gekommen ist, dahinter steht immer ein Bild. Metaphorische Beschreibungen, die unser Gehirn durch bereits erlebte Realitäten kreiert.


Das Leben ist wie ein…?“

Sie können kein Bild von etwas empfangen, was Sie nicht kennen. Welches Bild kommt Ihnen beim Wort “KROMBONAUTL“?


Merken Sie es, Ihr Unterbewusstes sucht nach Ähnlichkeiten und vielleicht gaukelt es Ihnen ein Bild eines Astronauten vor, weil Sie die vier Buchstaben N – A – U – T wahrnehmen. Doch Krombo? Es bringt nichts, hier ein Bild zu finden, denn das Wort existiert nicht.

Wenn Sie keine Bilder von Ihrem Leben entwickeln können, dann gibt es eben auch keine ähnlichen Erlebnisse. Können Sie es sich nicht vorstellen, vor Publikum zu reden oder eine Spezialausbildung mit Diplom abzuschließen, dann wird kein Bild von Ihnen auf der Bühne entstehen und auch keine Handlung folgen. Dann fangen Sie vielleicht die Spezialausbildung an, doch Sie schließen sie nicht ab. NIE.

Es gibt einen spannenden Umkehrschluss:

Je mehr Metaphern Ihnen zur Verfügung stehen, desto kreativer wird der Prozess, weil Dinge, Ansichten und Arbeitsabläufe so von verschiedenen Seiten betrachtet werden können. So ist umfassendes Lernen möglich.

Entweder passt eine Metapher in unser bereits bestehendes Weltbild oder sie drängt uns, weiter nachzudenken, zu spüren, wie dieser neue Aspekt in unsere Welt integriert werden kann. So werden leicht alte Vorstellungsmuster in Frage gestellt, die unsere Denkbremsen lösen und unseren Erfahrungsschatz bereichern.

Einstein behauptete, dass wir nur 10% oder weniger unseres Gehirns nutzen. Sehen wir uns den autistischen Zeichner Stephen Wiltshire an, der sich aus einem Hubschrauber aus eine Stadt für eine Stunde anschaut und danach tagelang die Skyline bis ins kleinste Detail aus der Erinnerung malen kann.

Es ist so unglaublich, was unser Gehirn kann!

Wenn wir jedoch kein Bild davon haben, was unser Gehirn zu leisten imstande ist, dann ist es auch nicht möglich, dass es passiert. Was trauen Sie sich selbst zu?

About the Author

DI Robert Pap, Mentalcoach und Raumdesigner. Gründer von Freiräumen.com mit dem Schwerpunkt Stressmanagement

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