Die Liebe ist ein seltsames Spiel

By Robert Pap | Blog

Aug 23

Die Liebe ist ein seltsames Spiel

Heute geht es also um die Liebe.

Wenn wir von ihr reden, dann drehen sich manche Menschen verlegen oder scheinbar überlegen weg und meinen, dass das viel zu schwammig sei. Sie können nichts damit anfangen, sie bräuchten was Konkretes. 

Die Liebe wird in dieser Welt zwar als etwas Kostbares gesehen, doch hat sie sich rar gemacht. Es scheint, dass nur mehr wenige Menschen davon aus eigener Erfahrung sprechen können. 

Wenn Sie sich die Texte der Pop-Songs im Radio einmal genauer anhören, werden Sie bemerken, dass 3/4 aller Songs von der Liebe handeln. 

Sie ist in der Tat ein Grundbedürfnis, nach dem wir uns sehnen, doch sollten wir vorab einmal klären, worum es dabei wirklich geht. 

Die Liebe wird als unbeständig beschrieben. „Sie kommt und geht von einem zum anderen“, hieß es schon in einem Song aus den 60ern. Alle damit verbundenen Gefühle wie Liebeskummer, Herzschmerz, Aufregung, Schmetterlinge im Bauch sind in der Verliebtheitsphase deutlich spürbar, haben mit der eigentlichen Liebe nichts zu tun.

Liebe wird oft mit Sex verbunden. Und dann kommen die Emotionen noch ins Spiel. Und Ihre Gedanken, Ihre Erwartungen und die Erinnerungen. Ein Cocktail aus Hormonen und irrationalen Entscheidungen.

Es ist sehr schwer über die Liebe zu schreiben. Die Antwort der Großmutter an ihre Enkelin bringt es auf den Punkt: 

"Oma, alle reden von der Liebe, doch ich habe sie noch nie gesehen. 

Wie kann ich sie erkennen?"

"Die Liebe siehst du nicht mit den Augen, Liebes. Du bemerkst sie im Herzen."

Dazu brauchen wir nicht einmal einen anderen Menschen. Schauen Sie einmal, wie sehr Sie sich selbst lieben. Da fängt nämlich alles an.

Übung A: An mir selbst liebe ich...

Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben Sie 7 Dinge auf, die Sie an sich selbst mögen. Wenn es Ihnen leicht fällt und es rasch geht, ist das schon ein guter Indikator, dass genügend Selbstliebe vorhanden ist. 

Schreiben Sie Dinge auf wie: 

  • Ich mag meinen Gesichtsausdruck auf Fotos, wenn ich lache
  • ich liebe meine Augen
  • ich mag, die Art wie ich rede
  • ich liebe meine gemütliche Art

Es geht bei dieser Übung wirklich nur darum, was Sie an sich selbst mögen oder lieben und nicht was Sie im Leben mögen. Machen Sie die Übung am besten abends kurz vor dem Schlafengehen. Alleine so eine Liste immer wieder neu zu beschreiben - ein Zeitraum von drei Wochen täglich - erhöht Ihren Selbstwert, bringt Sie in ein bejahendes Bewusstsein, ändern ihre Gedanken und führen zu einer wohlwollenden Grundhaltung sich selbst gegenüber. 

Den meisten Menschen fällt es leicht, 7 Dinge aufzuschreiben, was sie nicht an sich mögen. Doch das führt in eine andere Richtung.

Wenn es Ihnen schwer fällt, die Liste zu füllen, dann fragen Sie doch einmal:

"Was mögen andere Menschen an mir?"

Sie werden überrascht sein. Wie Sie das anstellen sollen? In dem Sie einer guten Freundin sagen, was Sie an ihr mögen. Vielleicht sind es ja anfangs nur äußerliche Sachen, wie ihr fülliges Haar. 

Unter Männern kommt das mit den Haaren vielleicht nicht so gut. Also werden Sie sich was anderes überlegen und bemerken, dass viele Menschen überrascht sind, wenn sie mit einer angenehmen Eigenschaft von sich selbst konfrontiert werden.

Kaum jemand kann einfach nur "Danke" sagen. Es folgen meistens Abschwächungen und ein Kleinreden der eigenen Eigenschaft oder Handlung.

Was Sie aber ziemlich sicher bekommen, ist eine positive Retourkutsche. Der Mensch, den Sie gerade ein Kompliment gemacht haben, wird Ihnen auch eines machen und Sie können so vielleicht den einen fehlenden der sieben Punkte ausfüllen.

Übung B: Das kann ich besonders gut

Der zweite Teil der Übung stärkt ebenfalls Ihr Unterbewusstsein und die Fähigkeit sich selbst zu mögen. Schreiben Sie auf ein weiteres Blatt Papier rasch sieben Dinge, Eigenschaften oder Tätigkeiten, die Sie besonders gut können. 

Schreiben Sie Dinge auf wie: 

  • als Kind schon konnte ich sehr gut Fahrrad fahren
  • als Jugendliche habe ich immer Lob für meine artistischen Übungen bekommen
  • ich kann besonders gut zwischen den Zeilen lesen

Wenn Ihnen nicht gleich sieben Dinge einfallen, dann fragen Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis einmal nach. Wenn Sie regelmäßig Ihre Eigenschaften und Fähigkeiten lieben, wertschätzen und mögen, wird es Ihnen leichter gelingen, jene Menschen zu erkennen, die fähig sind zu lieben. 


Die Liebe lässt sich jedoch nicht kategorisieren, wie ein Level eines Online Spiels. Da wissen alle, wie weit die anderen Spieler schon gekommen sind.

Beim Golfen ist es das Handicap, das einen guten Spieler erkennbar macht. Doch in der Liebe?

Wie hoch ist Ihr Liebeslevel? 

Nehmen wir als Metapher das Tauchen. Die meisten beginnen in einem Schwimmbecken oder einem Hallenbad das erste Mal mit einer Sauerstoffflasche zu üben.

Irgendwann folgt dann ein Tauchgang in einem Süßwassersee, im Meer, im Korallenriff. Gehen wir einmal davon aus, dass sich tauchende Menschen wünschen, einmal in einem Korallenriff mit den vielen bunten Fischen tauchen zu können. Für viele Taucher ist das der Olymp.

Es ist das Höchste der Gefühle. Wie wollen Sie in der Liebe feststellen, ob Sie schon einmal in einem Korallenriff waren?  

  • nie getaucht
  • geschnorchelt ohne Sauerstoffflasche
  • Hallenbad – ein erster Versuch mit der Flasche
  • Süßwassersee mit wenig Sicht
  • Meer
  • Meer mit Korallenriff
  • Wrackpenetration (ein Fachbegriff - googeln Sie einmal)

Sieben Stufen der Liebe. Wo stehen Sie in Ihrer Beziehung?

Und nun übertragen Sie dieses Gefühl in Ihren Arbeitsalltag.

Die Liebe zu Ihrer Arbeit. 

Wie sehr brennen Sie für Ihre Tätigkeit?

Waren Sie schon einmal in einem Korallenriff?

About the Author

DI Robert Pap, Mentalcoach und Raumdesigner. Gründer von Freiräumen.com mit dem Schwerpunkt Stressmanagement

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