Wenn ich das Wort Psycho schon höre…

By Robert Pap | Blog

Jul 21

Wenn ich das Wort Psycho schon höre…

Eine meiner Absichten des Blogschreibens und des Coachings ist es, Menschen die Bedeutung von zwischenmenschlichen Themen näher zu bringen, ohne selbst den psychologischen Aspekt zu sehr in den Vordergrund zu stellen.
Meist kommt es bei dem Teilwort „psycho“ bereits bei vielen Menschen zu einer inneren Abwehr. Deswegen spreche ich die Dinge gerne in Form von anschaulichen Fallbeispielen an und lege viel Wert auf die praktische Umsetzung und die klare Abgrenzung zur Psychotherapie.
Immer mehr meiner Klienten verabschieden sich von der psychologischen Betreuung und freunden sich dem vorwärtsgerichteten Coaching Ansatz an:

 

„Jetzt bin ich schon in der elften Psychotherapie Sitzung 

und mir wird eigentlich nur zugehört,

was ich in der Vergangenheit erlebte. 

Das ist mir zu wenig alltagstauglich.“

Es bringt den Menschen scheinbar nichts mehr, ewig in der eigenen Kindheit rumzustochern und zu schauen, was da alles schlecht war.
„Die Pharmaindustrie dankt es dem Psychiater, dass er das Trauma bewirtschaftet und den Patienten unter Medikamente setzt. Unsere Gesellschaft neigt dazu, Menschen unnötig zu pathologisieren. Wer traurig ist, wird wegen einer Depression krankgeschrieben, wer sich erschöpft fühlt, mit der Allzweckdiagnose Burn-out stillgelegt. Viele bräuchten weder Psychoanalyse noch Medikamente, sondern eine erfahrene Bezugsperson, die ihnen hilft, einen klaren Blick auf die Gegenwart zu werfen und zu erkennen, welche die wichtigsten Belastungsfaktoren sind und welche Maßnahmen die Situation verbessern.“ 
so der schweizer Psychiater (!) und Coach Peter Dogs.
Für meinen Geschmack werden viel zu früh Medikamente verabreicht, Menschen damit sediert und als krank stigmatisiert. Meist sind sie nur überlastet und fühlen sich nicht verstanden.

Haben Sie den Unterschied einer 

psychotherapeutischen Sitzung 

und einem Coaching schon einmal erlebt?

Die Mutter aller psychotherapeutischen Ansätze ist die Psychoanalyse. Vier wissenschaftlich anerkannte Methoden werden derzeit angeboten.
Verhaltenstherapie, analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sowie systemische Therapie.
Den systemischen Ansatz gibt es auch beim Business Coaching. Er bezieht das gesamte Umfeld mit ein. Also auch die Familie und die privaten Vorlieben und Werte.
Die Verhaltenstherapie beschäftigt sich mit eingefahrenen Vorstellungen und Reaktionsmustern, die die Betroffenen im Laufe des Lebens herausgebildet haben. Phobien können damit sehr gut behandelt werden.
Die beiden mittleren Verfahren ähneln einander sehr. Beide richten den Blick auf das unbewusste Erleben und Verhalten des Patienten. Das analytische Verfahren findet auf der Couch statt. Der Therapeut ist außerhalb des Blickfelds. 
Beim tiefenpsychologisch fundierten Verfahren sitzen sich Therapeut und Patient gegenüber.


Bei allen vier psychotherapeutischen Verfahren sprechen wir von Patienten, die eine Krankheitsakte haben.

Beim Coaching hingegen sprechen wir von Klienten.

Also gesunde Menschen, denen ein zwischenmenschliches oder berufliches Thema so stark beschäftigt, dass ihre Lebensqualität darunter leidet.
Meistens ist es ein Cocktail aus zu vielen Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen. Aber keine psychische Krankheit.

Coaching hat sich in den letzten zehn Jahren im deutschsprachigen Raum gut etabliert, jedoch gibt es viele Ausbildungsangebote, die nicht alle den gleichen Standard haben.
Wie Sie vielleicht wissen, findet meine Arbeit seit einigen Jahren ausschließlich in der Natur statt und ich kombiniere das Coaching mit hocheffektiven kinesiologischen Befunden und BrainGym-Methoden.
Letztendlich entscheiden Sie, ob Sie eine Herausforderung im Leben selber lösen möchten oder eine Abkürzung mit Hilfe professioneller Unterstützung nehmen wollen. Was zählt, ist nicht nur die Methode und die Erfahrung des Coaches, sondern vor allem die Frage, ob Sie ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Die Chemie muss stimmen. 
Weder der Psychotherapeut noch der Coach haben die Aufgabe, nur ein Medikament oder eine Taktik zu empfehlen damit man wieder funktioniert. Für den Erfolg muss der Behandelte selbst aktiv mitarbeiten, vor allem an sich selbst. Das gilt für alle Verfahren. Deshalb sollte man sich schon vorab überlegen, wie es sich anfühlen soll, wenn ein begleitender Prozess abgeschlossen ist.
Ich könnte Sie jetzt fragen, ob Sie Ihre Ziele kennen, doch das hat sich nicht wirklich bewährt. Es entsteht nämlich bei vielen Menschen ein Gefühl des Mangels von dem Moment der Zielformulierung an, bis zum Zielzeitpunkt. 
Viel stärker und effektiver ist deswegen die Frage:
"Wie soll es sich anfühlen?"
Spüren Sie das?


About the Author

DI Robert Pap, Mentalcoach und Raumdesigner. Gründer von Freiräumen.com mit dem Schwerpunkt Stressmanagement

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