Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Teilung der Gesellschaft kommt?

By Robert Pap | Blog

Mrz 29

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Teilung der Gesellschaft kommt?

Nein, ich meine nicht die Teilung in sozialdenkende und asoziale Menschen. Diese freigeräumten Gedanken teilen sich heute in eine düstere Zukunftsprognose und einer realen Chance, die für viele von uns das Leben komplett verändern wird.


Vielen von uns ist glaube ich noch nicht ganz klar, dass wir gerade Geschichte schreiben. Die meisten befinden sich zwar nicht Gefahr, aber noch viel mehr realisieren nicht, was auf uns zukommen wird. Dreimal täglich werden in den Medien die Zahlen der Erkrankten und Verstorbenen mitgeteilt. Angst breitet sich erst einmal aus.


Die Situation ist weder vergleichbar mit dem sauren Regen, der in den 90er Jahren den Wald sterben ließ, noch mit Tschernobyl.


Es fühlt sich gerade wie jene spannenden guten Filme an, bei denen es bis zum Schluss nicht klar ist, wie sie ausgehen werden. Und sind wir uns ehrlich: Du kennst das Gefühl, wenn du im zweiten Drittel des Films plötzlich weißt, wie es ausgehen wird. Wie langweilig. 

Wenn aber das Ende bis zum Schluß offen bleibt und dann ganz was unerwartetes kommt, dann gehen diese Filme in die Geschichte ein. Games mit Michael Douglas ist so ein Film für mich. 

Aber diese Angst ist real. Und sie ist berechtigt. Einerseits gibt es in Österreich genügend Menschen, die von Armut durch die Ausgangsbeschränkungen betroffen sind, andererseits haben auch jene Angst, die Vermögen haben. Sie befürchten, dass sie ihr Haus verlieren oder das Ersparte entwertet wird.

Und dann gibt es noch jene, die reale Angst um die Familie und um die eigene Gesundheit haben, weil sie der Zielgruppe des Virus entsprechen.


Aber das ist alles noch nichts, was die Folgen dieser Krise mit jenen macht, die unflexibel, starr im Denken oder verwöhnt sind. Kaum jemand in unserer Gesellschaft hat so eine globale Krise real erlebt. Wir kennen keine Krise mehr. 


Die Krise wird von einer gesundheitsbedrohenden Krise in eine Existenzkrise nahtlos übergehen.


Die Auswirkungen werden geschichtsträchtig sein. Was wir jetzt erleben werden wir in 10 Jahren noch unseren Kindern und Enkeln erzählen. Es wird 100 Verfilmungen über Corona geben und rückblickend sind wir es gerade, die Geschichte schreiben.  


Wir in Österreich und Mitteleuropa sind relativ gut dran, weil sich der Staat in der Vergangenheit ein vergleichbar stabiles Gesundheitssystem aufgebaut hat, das gut funktioniert. Wir ÖsterreicherInnen halten uns auch mehr oder weniger strikt an die Ausgangsbeschränkungen.


Doch die amerikanische Gesellschaft wurde noch nie von außen in eine derartige Krise gebracht. Das letzte und erste Mal war 9/11 so ein Fall, doch der war temporär und lokal begrenzt.

Das Gesundheitssystem soll angeblich noch eine Woche halten und es werden 100.000e Tote prognostiziert. Viele sterben an den Kollateralschäden, weil zu wenig Kapazitäten vorhanden sind.

Menschen reagieren in den USA auch viel hysterischer und radikaler, wenn ihre Grundrechte eingeschränkt werden. Angeblich verbreitetet sich das Virus auch deswegen schneller als in Europa. Trump erklärt heute Abend, warum er den HotSpot NYC nicht abriegelt. New Orleans wird der zweite Hotspot, weil dort im Februar noch Mardi Gras gefeiert wurde.


"Der Staat hat mir nichts zu verbieten!" 

ist die Grundhaltung vieler Amerikaner. In New York sind sie bekanntlich gegen Verordnungen besonders resistent. Es ist eine Nation von Individualisten und es gibt keinen klaren Kurs.


Da passiert in den USA gerade etwas, was wir uns noch gar nicht richtig vorstellen können. Und das kann real eine große Gefahr werden und weitere Angst auslösen, wenn es zu Aufständen kommt.

In den Spitälern sind jetzt schon chaotische Zustände und das, obwohl der Höhepunkt der Epidemie in NYC erst in zwei Wochen erwartet wird. 

Experten rechnen jetzt schon mit einem 50% igen Zusammenbruch der US-amerikanischen Wirtschaft.

Die Krise wird wie ein Bumerang wirtschaftlich wie gesundheitlich wieder zurückkommen. 

In den Büchern wird diese Zeit mit der Schlagzeile eingehen:


"Es war der größte Crash der Geschichte."



So und nun genug der negativen Aussichten. Mir wird beim Schreiben schon ganz mulmig. 

Nachdem ich auch nicht weiß, wie es ausgehen wird, habe ich beschlossen in einem spannenden Film zu sein und mich nicht zu fürchten. 

Jede Krise hat ja bekanntlich auch ihre guten Seiten. Das chinesische Schriftzeichen für Krise ist aus zwei Symbolen zusammengesetzt. Gefahr und Chance.


Ich denke, dass das die Teilung sein wird, von der ich Anfangs geschrieben habe.

Und wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein?

Manche von uns werden vor Angst zittern und handlungsunfähig werden. Die anderen werden die Krise als Chance sehen und etwas daraus machen. 

Nach der Pandemie geht es sicher weiter. Wir wissen nur noch nicht wann und wie. Es wird Geduld und mentale Kraft brauchen.


Die Forschung wird wahrscheinlich vermehrt Richtung Nachhaltigkeit gehen und erneuerbare Technologien forcieren. Dafür wird es auch mehr öffentliche Gelder geben, sofern sich die Wirtschaft wieder erholt. Andere Stimmen sagen sogar,

dass es am Ende der Krise eine segensreiche Zeit für unsere Gesellschaft geben wird. 

Wir werden sehen.

Wahrscheinlich werden sich neue Erfindungen durchsetzen. Das war in Krisenzeiten schon immer so. Menschen sind sehr anpassungsfähig und kreativ in Zeiten der Gefahr.


Als 1665/66 in London die Pest wütete, mussten die Universitäten schließen. Auch Cambridge war geschlossen und es wurde ein ganzes Jahr Quarantäne verordnet. Isaac Newton, der an der Universität in Cambridge unterrichtete, musste von seinem Landsitz aus arbeiten und hatte mehr Zeit als sonst. Ohne der Pest hätte er nicht die Grundlagen der modernen Mathematik erforschen können, weil schlicht die Zeit fehlte.


Jetzt kommen wir zu dir. Wie nutzt du die Zeit?

Verbringst du viel Zeit mit Serien und ziehst dir eine Staffel nach der anderen rein? Schaust du dreimal täglich Nachrichten und schreibst in Foren und Live Tickern?


Oder nutzt du diese Zeit, um darüber nachzudenken wo du im Leben hin willst? 

Vielleicht denkst du auch: Was mache ich jetzt, während und nach dieser Krise? 


Nutze dieses Zeitgeschenk und richte dich neu aus. Denke über Werte nach und frage dich, was wichtig ist in deinem Leben.


Ich denke darüber nach, ein vierwöchiges Mastermind zu starten, in dem ich dir zeige, mit welchen Techniken du diese Krise meistern und gleichzeitig der Fels in der Brandung für andere Menschen werden kannst. Du lernst mit deinen Gefühlen umzugehen und wirst mental stärker. Am Ende der vier Wochen hast du eine Menge Werkzeuge, die es dir ermöglichen - sowohl im Beruf als auch privat - in jeder Situation handlungsfähig und gelassen zu bleiben.


Schreib mir, was dich konkret bewegt und welche Unterstützung du in diesen vier Wochen gut brauchen könntest. 


Alles Gute


Robert Pap



About the Author

DI Robert Pap, Mentalcoach und Raumdesigner. Gründer von Freiräumen.com mit dem Schwerpunkt Stressmanagement

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